Mehr über Hermann Dams

Hermann Dams kam am 5. Februar 1908 um 10 Uhr in Essen-Frintrop als Sohn des Bergmanns Hermann Dams und seiner Frau Anna, geborene Sander, zur Welt. 1920 war die Familie Dams noch in Essen gemeldet, später wohnten sie in Paderborn. Hermann Dams war Arbeiter und heiratete 1938 Sofie, geb. Füßenewert, in Mülheim/Ruhr.

Eine weitere Spur von ihm findet sich mit der Überführung am 24. Juli 1940 vom Lager V Neusustrum mit der Gefangenennummer 1540 ins Strafgefangenenlager Rodgau in Dieburg. Das Lager Neusustrum war bereits im September 1933 als eines der frühen Emsland-Konzentrationslager eigerichtet worden. Im Frühjahr 1934 wurden dann die KZs Börgermoor und Neusustrum aufgelöst und in Strafgefangenenlager umgewandelt. Als Häftlinge kamen nun Straftäter in die Lager, die vor allem wegen des Vergehens »Hochverrat«» verurteilt waren.

Das „Lager Rollwald“ war das größte von drei Stammlagern der „Gefangenenlager Rodgau“, die zentral von Dieburg aus verwaltet wurden. Es war eine Strafvollzugseinrichtung der Justiz, in der wohl Kleinkriminelle, Gewaltverbrecher inhaftiert waren als auch politische Gegner des NS-Staates, Nichtsesshafte, Bettler, Homosexuelle und Menschen, die aus religiöser Überzeugung den Kriegsdienst verweigerten.

Hermann Dams wurde dann am 1. September 1943 als Schütze zum 4. Festungs-Infanterie-Bataillon XII/999 eingezogen und am 29. September zum Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 999 Baumholder abkommandiert. Bereits am 23. November 1943 urteilte das Gericht der Division 465 (AZ St. L. 248/43) und verhängte wegen Fahnenflucht die Todesstrafe. Am 26.November 1943, 18:45 Uhr ist der Eingang im Untersuchungsgefängnis Stuttgart dokumentiert und am 17. Januar 1944,14 Uhr wurde er nach Ludwigsburg abgegeben. Dort fand die Exekution am Folgetag um 16 Uhr statt; anschließend wurde Hermann Dams wie die anderen an diesem Tag Erschossenen Soldaten beerdigt. Am selben Tag wurde auch das Wehrbereichskommando Paderborn von seiner „Entlassung“ aus dem Militärdienst informiert. Unter Nr. 361 wurde der Sterbefall am 13.Juni 1944 beim Standesamt Ludwigsburg beurkundet.

Quellen:
StA LB L 67 Bü. 39 und 41
StaatsA LB EL 902/20, Bü 79227-2, Bild 23
StaatsA LB EL 335 Bü 67 u. 68
StaatsA LB EL 20/1 VI Bü 165
BArch-PA ZK (Zentralkartei) D 823/270
BArch-PA B563-1 Kartei D 823/270



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